Olympia 2012 in Leipzig

[Helmut]

@ jemue @ grettsche

Sooo einfach kann man es sich doch ned machen. jemue - Du wirst doch aber wissen das es eben Gewinner und Verlierer bei der Sache mit der Einheit gab ? Und - meine Meinung - nur der kleinste Teil der Verlierer ist "selbst schuld". Ebenso wie die Gewinner: Neben dem "eigenen Unternehmergeist" gehört da (wie im Westen auch) ne gehörige Portion Glück dazu um erfolgreich zu sein !

grettsche .. nochmals zu Olympia: Meine Rede ist doch nicht das ich das den Leipzigern mißgönnen würde ! Meine Befürchtung ist schlicht und einfach das es ein Minusgeschäft werden würde ! In dem Sinne interpretiere ich auch den Bruno´seine Einlassungen. Macht es dich den nicht hellhörig wenn nun alle möglichen (Politiker) voller Überschwang etwas von "Aufbruch" in Leipzig schwatzen ? Liegt das denn nicht auf der Ebene von Geisterbeschwörung und dem inhaltsleeren Geschwätz von "Ein Ruck muß durch die Republik gehen" ? Was soll denn das "rucken" wenn es keine Kohle und keine wirtschaftlichen grundsätzlichen Veränderungen gibt ?

Gesetzt der Fall das mit Olympia würde was werden. Angenommen in der Vorbereitung dessen würde auch viel investiert werden. Von was denn ? Es wird steuerfinanziert sein müssen - es sei den CocaCola sponsert wieder. DAS aber muß sich am Ende auch rechnen. Kurzfristig kann (und wird) das auch zu einem Aufschwung für die Leute führen die daran verdienen. Aber das ist doch u.U. ein Strohfeuer welches abbrennt. Wie sieht es nach Olympia aus ? Was von den Investitionen wird sich langfristig positiv auswirken ? Und wenn - warum macht man das nicht auch ohne Olympia ? Wäre eigentlich billiger - weil man dann die Steuergelder ganz geziehlt für nachhaltige und längerfristige Projekte verwenden könnte.

Darum geht es ..............
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Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied!

[Scipio]

[Helmut]

Die Sache haben wir ja in Frankfurt auch durchgekaut. Da gibt es Leute die rechnen vor das in der Summe - vor allem mit den Bundeszuschüssen - alle möglichen Dinge in der Infrastruktur verbessert werden könnten. Das mag ja so auch stimmen. (Abgesehen davon das sie eben aus Steuergelder bezahlt werden müssen - sozusagen ein Sonderzuschuß für Ffm wären)

Andererseits muß aber auch die Stadt jede Menge eigene Investitionen machen die sie sich eigentlich ned leisten kann. Investitionen auch in Dinge die nach Olympia für den Hintern sind - nur noch Geld für Unterhaltung kosten.

In der Bilanz ( ! ) ein seeehr fragwürdiges Geschäft  
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[BPHennek]

An Ost und West:
Wir stehen kurz vor dem Osterfest, vielleicht erreicht uns in diesen Tagen die göttliche Eingebung um alle Probleme zu verstehen und zu lösen, an unserem Platz.

@Grettsche:
Sie selbst sind ein Blafasel, gebe das gerne hiermit an Sie zurück!
Ich habe in meinem Job an meinem Platz bewiesen, wie man Arbeitsplätze schafft und Gewinnen erwirtschaftet. Man muss seinen Ar*** ein wenig bewegen und das Hirn einschalten. Der größte Teil der Milliarden für den Aufbau Ost ist sinnlos von der ostdeutschen Verwaltung verpulvert worden. Kurzfristig hat es zwar mittels Zement und Sand Arbeitsplätze gegeben, nicht aber nachhaltig. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist sträflich verarscht worden, jetzt sind die Kassen leer und das Tal der Tränen im Osten wird tiefer und tiefer.

Mich wundert es manchmal schon sehr, mit welch spitzigen Pfeil der Begriffsstutzigkeit das Thema Aufbau Ost behandelt wird. Man muss nur ganz leicht die Augen aufmachen und das Hirn einschalten und schon ist alles klar wie Klößbrühe!

@jemue:
Respekt vor Ihrem Kampf und Fleiß!
Meine Erfahrung bezieht sich auf die Zeit vor 1958, damals hat man bei freier Meinungsäußerung zum System eins mit dem Gewehrkolben auf die Rübe bekommen, ist in eine UB-Strafanstalt gekommen, wo man 12 Stunden lang den Freiheitsgedanken rausgeprügelt bekommen hat. Dann ist man auf die Strasse rausgeworfen worden und ist auf aller vieren nach Hause gekrochen. Zu der Zeit wo es noch nichts möglich war mit Lichterkette oder Gebet gegen das System in einer Kirche zu protestieren...

Was mich auch wundert bezüglich der Menschen im Osten. Als sie das erste mal die Kirchensteuer auf dem Gehaltszettel gesehen haben, sind sie ausgetreten aus dem Verein, zu 100.000den. Solidarität mit ihrer Kirche, die den Leuten im Osten eine Diskussionsplattform geboten hat, hörte am Geldbeutel auf!

Also, möge uns der Osterhase oder die Osterbotschaft erleuchten!

Amen!

@Helmut,
niemand hat geklärt, wer die Folgekosten von Olympia tragen soll und wie hoch wirklich die dann nafallenden Kosten sind!



Zuletzt bearbeitet von BPHennek
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Gier und Uneinsichtigkeit fressen den Verstand!

[Helmut]

Bruno .. so ungefähr sehe ich es auch.
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[grettsche]

[Helmut]

@ grettsche

Das mag ja sein. Ist aber nebensächlich. Tatsache ist das mit den Subventionen Schindluder getrieben wurde. Das ist auch keine spezielle Variante in Ossiland - das ist in Wessiland genau so. Mit dem Unterschied das man eben nach der Wende in Ossiland jede Menge mehr Möglichkeiten dazu hatte. Verschärfend kam wohl auch noch das allgemeine Chaos und die Unerfahrenheit der Ossis dazu. Machte es eben noch leichter mit dem Mißbrauch oder der Verschwendung.

Beispiel (O.T.):

Habe ich im TV gesehen das einer Gemeinde irgendwo Nähe Polen (ein Kaff wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen) mit Millionenaufwand eine Umgehungsstraße gebaut wurde - eine riesiges Gebiet für Gewerbeansiedlung erschlossen wurde - und das obwohl natürlich NullKommanNix an Chance besteht das sich dort nur ein einziger Betrieb ansiedeln wird  

Also ... kurzfristig hatte der örtliche Bauunternehmer (falls es überhaupt ein örtlicher war) Arbeit - danach ist wieder tote Hose. Und das zu DEM PREIS ! Das isses was der Bruno und ich als nicht "nachhaltig" verstehen. Bei Olympia könnte es ähnlich kommen.
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[grettsche]

[Scipio]

[Helmut]

Im übrigen führt die Disskussion zu NIX! .... grettsche

... Tja .. und da schließt sich eben der Kreis wieder. DAS isses was mich am grettsche (und den Ossis) so irritiert ! Was sie ned hören wollen, was ihnen ned in den Kram paßt - das "führt zu nix" und aus die Maus

.. und auf die Gefahr hin das der grettsche jetzt aus der Hose springt: Das ist nach meinen Erfahrungen TYPISCHES Ossiverhalten !
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[grettsche]

Also Helmut, meine Hose bleibt an. Na los verrat mir wohin die Disskusion führen wird!

Nein ich lass mich halt nur nicht in eine ergebnislose Disskusion verwickeln. Resultierend aus der Erfahrung mit Dir.

Hat nix mit Kopf in den Sand stecken zu tun. Aber zu dem Thema haben wir schon Nächtelang disskutiert. Ohne eine Ergebnis, also warum sollte das diesmal anders sein.

Und außerdem steht Ostern vor der Tür und ich brauch GUTE Laune.

grettsche
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Gruss grettsche
Man muss nicht alles glauben was stimmt.

[Helmut]

Na los verrat mir wohin die Disskusion führen wird!

Zu mehr Klarheit und weniger Nebel.
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[grettsche]

Wie kommst Du darauf, hier scheint die Sonne.

In diesem Sinne ein Frohes Osterfest die Herren!
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Gruss grettsche
Man muss nicht alles glauben was stimmt.

[Helmut]

... auch dicke Eier
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[TomM]

[jemue]

[Helmut]

jemue .... mal ein Beispiel aus meinem Freundeskreis (eines von vielen) ...

Mein Freund arbeitete in Suhl vor der Wende im Krankenhaus als Medizingerätetechniker. Einer von zwanzig ! Sagt ja schon alles. Ein Popel-Keiskrankenhaus mit 20 Leuten die nix anderes zu tun hatten als den Schrott dort halbwegs am laufen zu halten. Typisch für die Arbeitsweise in der DDR - unwirtschaftlich und grotesk. Nach der Wende kamen halt SIEMENS-Geräte mit Siemens-Wartungsgarantie usw. Von den 20 Technikern wurden eben nur noch 3 gebraucht. Aus die Maus. Heißt: 17 mußten gehen. Da führte kein Weg dran vorbei. Die kaschiert - immer vorhanden "Arbeitslosigkeit" in der DDR - wurde da offenkundig.  Ebenso ist mir noch ein Getränkeladen in Erinnerung wo auf 10 qm mit 50 Getränkekisten ganze 3 Angestellte "arbeiteten" ! Du wird sicher auch solche Dinge kennen. Diese Gesellschaft und dieses Wirtschaftssystem "effektiv" zu machen forderte seine Opfer.  Das trotzt einem gewaltigen Geldtranfer von West nach Ost. Was meinst was in der ex-DDR los wäre wenn das - wie in anderen Osteuropäischen Staaten - nicht der Fall gewesen wäre ? Wo die ex-DDR bzw. das was immer auch draus geworden wäre wirtschaftlich heute stünde ?

Nicht das ich jetzt - wie viele Wessi - jammern würde um das "schöne Geld" was man angeblich den "Ossis" da in den Rachen geworfen hätte. Nein ! Ich war der Meinung das es unsere historische Plicht ist und der Preis den wir für die (immer gewollte) deutsche Einheit bezahlen müssen. Hätte zwar vieles anderst und cleverer gemacht werden können - aber sei es drumm.  Es gab dafür kein historisches Beispiel. Was die Ossis aber auch sehen müssen: Es hat die Westdeutschen ganz schön gebeutelt. Alleine die Übernahme aller sozialen Ansprüche - die Rentner der DDR mit harter DM auszuzahlen ohne das die je einen Pfennig eingezahlt hätten usw.  Die Moderernisierung aller Bereiche in der exDDR. Alleine die Staßen, die Telekommunikation usw. Da geht es ned um Peanuts - das ist ganz schön heftig. Die Alternative für die DDR-Bürger wäre der absolute, totale und endgülte Bankrott gewesen. Da wäre kein Stein auf dem anderen geblieben.

Und fast alle Probleme die Gesamtdeutschland heute hat sind darauf zurück zu führen.
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[Scipio]

hmm, was der Helmut da sagt, klingt ziemlich einleuchtend...

noch dazu etwas:

[Helmut]

Scipio ... nehme an Du kannst Dir überhaupt nicht vorstellen wie die Dinge vor der "Wende" lagen. Dafür bist zu jung ... und der grettsche (vermutlich) auch.

Wir Westdeutsche - insbesondere die Linke, aber auch die anderen - hatten sich de fakto mit der Teilung Deutschland abgefunden. Entgegen den Lippenbekenntnissen der Rechten oder der CDU (bzgl Deutsche Einheit) hat kein Schwein damit gerechnet das der ganze Ostblock (und in desse Folge ! ) die DDR zerbröselt. Die CDU hat dem Rechnung getragen indem Kohl den Honecker noch kurz vor der Wende als Staatsgast eingeladen hatte. Die wahre (dramatische) Situation in der DDR (kurz vorm abnipppeln) hat keiner so geahnt. Es lag nicht in unserem Horizont mit einem baldigen Ende des Systems zu rechnen. Auch ned im Horizont der DDR-Bürger. Denen schon gar ned. Die Dynamik der Entwicklung 1989 hat JEDEN überrascht. Selbst die Stasi - die alles und jeden ausspioniert hatte  - hat nicht erkannt das das Ende naht.

Als die Mauer fiel war auch der Kohl von den Socken. Es ist ne Legende das der Kohl "politisch weitsichtig" gewesen sei. Er war - wie alle - mehr getriebener als handelnder. Hat allerdings dann richtig reagiert. Bis auf die Einheit. Da hatte die SPD recht. Die SPD war nicht gegen die Einheit ! Sie hat nur realistischer eingeschätzt und es auch gesagt das dies problematisch und sauteuer wird- auch Opfer kostet. Wollte kein Schwein hören ! Die Grünen habens gar ned kapiert - und sind auf Tauchstation gegangen - und als Quittung dafür aus dem Bundestag geflogen.

In der Wendezeit hatte ich das Vergügen sehr oft in der DDR zu sein und auch mit maßgeblichen Leuten der DDR-Opposition und Bürgerrechtler in engem Kontakt zu stehen. Hintergründe erspare ich mir mal. Eines ist mir sehr schnell klar geworden: Diese Leute werden wg. erwiesenen Naivität und unrealistischen Wunschvorstellungen (kein Plan von nix) schneller wieder weg vom Fenster sein als die es sich vorstellen konnten.  Da konnte ich mir den Mund franzlig reden - kapiert haben die rein gar nix. Und ... der grettsche wird es mir zwar als Besserwisserei auslegen - aber trotzdem:

Es ist haargenau so gekommen wie ich es denen vorausgesagt  hatte. Sogar noch schneller als ich es geahnt hatte.  
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[grettsche]