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Tsunami 
Anmeldungsdatum: 12.02.2002 Beiträge: 1759
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 1 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 13:54 Titel: |
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Zitat: | Nach Auffassung von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sollten die Deutschen wieder länger arbeiten. Die vielen Feiertage seien mit Ursache dafür, dass die Konjunktur nicht in Gang komme. |
Ich lach mich tot ! Wenn einem sonst nix mehr einfällt - muß man halt auf absurde Gedanken kommen  _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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SVCDFan  WM-Tipp König 2006
Anmeldungsdatum: 20.09.2001 Beiträge: 7567
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Beitrag 2 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 13:59 Titel: |
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Ich glaube, wir nähern uns dem Sommerloch.....  _________________ Gruß SVCDFan |
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ultimatebilly 
Anmeldungsdatum: 11.12.2002 Beiträge: 129
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Beitrag 3 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 14:01 Titel: |
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Häh? Die Logik versteh ich auch nich...
Es war doch schon mal besser, und da gabs eher noch mehr Feiertage...
Meiner Meinung nach ist das genauso bescheuert wie die langen Samstage die sie jetzt eingeführt haben, das verschiebt doch den Wochenendeinkauf der Leute nur von Freitag auf Samstag, es ist doch ne absolute Milchmädchenrechnung daß die Leute mehr Geld ausgeben nur weil sie länger einkaufen gehen können, auf jeden Fall nicht soviel daß die Kosten und der Schaden dadurch wieder reinkommt...
Die Leute haben halt zum größten Teil am 15. des Monats spätestens kein Geld mehr, da können sie auch keins mehr ausgeben...
Irgendwann kommen die bestimmt auf die Idee, für jeden Bürger einen Bewacher einzustellen, der ihn einmal am Tag mit der Pistole am Kopf zwingt für mindestens 50€ Konsumgüter einzukaufen... Und die kosten dann ohne Verwaltungsaufwand 75€ am Tag...
Ich persönlich bin der Meinung daß der einzige Weg, die Leute dazu zu bringen mehr zu kaufen ist, ihnen mehr Geld zur Verfügung zu stellen, und daß geht nur wenn mans ein bißchen gerechter verteilt, ein bißchen mehr von den ganz Reichen (soviel wie jeder andere zahlt würde schon reichen) und ein bißchen weniger von den Armen, das würde schon reichen... |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 4 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 14:45 Titel: |
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Jepp ....
das sind alles Verzweiflungstaten und Ideen. Im günstigsten Falle nutzt es zwar nix - aber schadet auch nix.
Ladenöffnungszeiten ? Von mir aus kann man das völlig ungeregelt lassen. Sollen sich die Gewerkschaften und die Betriebe drumm kümmern und das intern regeln. Aber eines ist totsicher: Es wird weder einen Cent mehr dadurch ausgegeben (konsumiert) noch ein einziger Arbeitsplatz mehr entstehen. Wie auch ?
Allenfalls leiden die kleinen Gewerbetreibenden darunter (weshalb die ja auch laut schreien) weil die nicht in der Lage sind 24 Stunden zu öffnen. Verschiebt sich also alles zu den "Großen" - wie gehabt also. Nix neues. Und genau da liegt ja das Problem  _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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MoeKo  Gast
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Beitrag 5 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 14:57 Titel: |
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Zitat: | Allenfalls leiden die kleinen Gewerbetreibenden darunter (weshalb die ja auch laut schreien) weil die nicht in der Lage sind 24 Stunden zu öffnen. |
Sehe ich nicht ganz so dramatisch.
Gibt etliche kleine die derzeit per Gesetz gehindert werden dann zu öffnen wenn der Bedarf da ist.
Wovon leben eigentlich Tankstellen? |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 6 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 15:12 Titel: |
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Gibt etliche kleine die derzeit per Gesetz gehindert ..
Wenn Du die Türkenbuden meinst ? Die arme Schweine sind gezwungen Tag und Nacht in ihren Buden zu lauern. Für einen Hungerlohn !
Ich meine die kleinen Geschäfte - z.B. in den Einkaufsmeilen der Stadt. Diese sind vehement gegen längere Öffnungszeiten weil sie das nicht leisten können. Ergo - verlieren sie Umsatz an die große Kaufhäuser. Die sind (wenn überhaupt) die einzigen die davon profitieren. Allerdings: Bei vermindertem Personal ! Was glaubst wer dann nachts um 22 Uhr noch dort azutreffen ist außer der Kassiererin ?
Die Tankstellen "leben" vom überteuerten Verkauf an Gelegenheitsartikel. Fällt das weg, ist wahrscheinlich jede zweite Tankstelle Pleite. Vom Benzin können die ned existieren. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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MoeKo  Gast
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Beitrag 7 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 15:20 Titel: |
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Zitat: | Die Tankstellen "leben" vom überteuerten Verkauf an Gelegenheitsartikel. Fällt das weg, ist wahrscheinlich jede zweite Tankstelle Pleite. Vom Benzin können die ned existieren. |
Also ist doch der Bedarf da.
Was die Tankstellen machen ist nebenbei bemerkt illegal.
Branchenspezifisch und standortabhängig gibt es doch eh keinen Ladenschluss mehr.
Ich meine: Soll doch jeder dann aufmachen dürfen wann er will. Das regelt sich von ganz alleine. Gerade die kleineren können davon profitieren. |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 8 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 15:41 Titel: |
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Soll doch jeder dann aufmachen dürfen wann er will.
Bist Du Anarchist
Neee ... so einfach ist dat auch net. Im Falle vom Ladenschlußgesetz kann man das von mir aus liberalisieren. Der Markt hat es ja schon unterlaufen. Soll mir aber keiner einreden es würde hinsichtlich Arbeitsplätze etwas bringen. Das ist längst widerlegt.
... und in dem Falle profitieren definitiv nicht die "Kleinen" ! Da wärst Du der einzige der das so síeht. Wir hatten die Debatte doch schon vor ein paar Jahren. Es sind gerade die "Kleinen" die das NICHT haben wollen. Wenn - wie in meinem Beispiel der "Türke" in seiner Trinkhalle heute schon 18 Stunden sitzen muß - dann ist das kein Vorteil für ihn sondern eine reine Verzeiflungsmaßnahme um am Monatsende halbweg über die Runden kommen zu können. Und genau der ( ! ) wird dann auch der gekniffene sein.
Gesetze macht man ja nicht aus reiner Willkür. Mit dem Ladenschlußgesetz war ja verbunden diese Dinge vernüftig zu regeln - auch im Sinne der Arbeitnehmer. Manche Dinge aber verändern sich im laufe der Zeit - und müssen dann halt angepasst werden. Unterm Strich aber : Es gibt in Deutschland nix unwichtigeres als das.
P.S.
Was wir heute erleben (auch an dem Beispiel) ist ein "NeoLiberalismus". Das heißt: Man ist der Meinung je weniger Regelungen der Staat oder die Gesellschaft vornimmt - um so besser sei das für die Gesellschaft. Abgesehen davon das in der Tat vieles/einiges überreguliert ist und man da durchaus mal aufräumen muß, ist es aber so das man das Kinde ned mit dem Bad ausschütten darf. Wie so was am Ende aussehen kann, könnt ihr ja in der USA bewundern. Wer sich so ein Modell für uns vorstellen kann .. bitte schön. Das Heulen und Zähneklappern wird aber groß sein ... _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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Scipio 
Anmeldungsdatum: 29.12.2002 Beiträge: 852
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Beitrag 9 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 18:37 Titel: |
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Zitat: | es ist doch ne absolute Milchmädchenrechnung daß die Leute mehr Geld ausgeben nur weil sie länger einkaufen gehen können |
Naja, wenn "die Leute" momentan alles ausgeben würden, was sie hätten, würde deine Milchmädchen-These stimmen. Die aktuellen Stichwörter sind aber Kaufzurückhaltung und Sparen (für welche Zeit? Sparen für nach dem Tod?). Mit anderen Worten: Die Leute haben noch (viel) Geld - in der Tasche, in Immobilien und anderem stecken, geben es aber nicht aus. Tja, da muss man sich dann fragen: wieso?
Eine Sache wird sicher die Konsum-Sättigung sein: Fernseher, Waschmaschinen etc. braucht man ja net täglich etc. - und wenn's "jeder hat", kauft man nur noch neu, wenn das alte kaputt oder eben völlig veraltet (viel zu Energie-hungrig etc.) ist.
Eine andere Sache ist aber auch der Komfort... wenn abends nur noch die "Tanke" offen hat und (gerade Jugendliche und junge Erwachsene) wollen noch was einkaufen um 22 Uhr oder 23 Uhr, tja, dann überlegen sie es sich manchmal eben anders und kaufen gar nix. Das ist zwar nicht sooo schlimm, aber für viele Arbeitnehmer, die lange arbeiten (=> Überstunden) schließen die Läden auch "zu früh".
Ich weiß ja nicht, was man überhaupt dagegen haben kann?! Soll doch jeder auf- und zumachen, wann er will!
Wer meint, dass um 2 Uhr nachts nicht mehr viele ins Restaurant gehen wollen, ist ja nicht gezwungen, dann seinen Laden zu öffnen. Wenn es allerdings doch einer macht, haben wir eine "Marktnische" und derjenige wird vielleicht auch überleben können dadurch.
Aber letzten Endes ist es ja alles "nur" der Komfort:
Warum haben die Läden eigentlich so lange offen? Wir könnten doch im Interesse der kleinen Läden nur 2 Stunden die Läden öffnen lassen? Wieso nicht? Dann würde man doch prima an den Kassierer(inne)n sparen!
Alles schön rationiert und reguliert - so muss es sein, nicht? _________________ News, Guides, Tools zum Thema Audio/Video
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 10 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 18:46 Titel: |
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Redest mal wieder am Problem haarscharf vorbei.
Hab doch gesagt was ich davon halte. Und das wesentlich bei der Sache (so wie es uns verkauft wird) - nämlich das ein deregulieren Arbeitsplätze schaffen soll ist doch der Quatsch hoch drei. Zudem:
Keine Schwein wird einen müden Cent mehr ausgeben nur weil die Läden bis 24 Uhr offen haben !
Es giibt doch dadurch keinen Cent mehr an Kaufkraft. Allenfalls verlagern sich die Einkaufsgewohnheiten (und die Orte !) .... Raus kommt gar nix. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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mb1 
Anmeldungsdatum: 06.06.2001 Beiträge: 3708 Wohnort: München
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Beitrag 11 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 20:06 Titel: |
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Schaffe eine angenehme Kaufstimmung, dann sitzt das Geld auch lockerer.
Wenn ich am Sonntag mein Geld ausgeben will, weil ich da viel Zeit habe, dann sollte das nicht verhindert werden.
Nein, ich muss schnell abends um halb 7 nach der Arbeit rumhetzen, um schnell was zum Essen einkaufen zu können, um mir Rohlinge zu kaufen oder sonstwas.
Natürlich im übelsten Gedränge, da da ja jeder Berufstätige auch schnell einkauft (aber die Berufstätigen werden ja weniger ).
Soll sich jeder seine Nische suchen.
Wenn ich einen Laden in der Nähe einer Diskothek habe (oder sonstigem Ort, wo viel los ist nachts, z.B. Kneipenviertel), dann öffne ich ihn halt speziell nachts und lass ihn tagsüber öfter mal geschlossen.
Oder überwiegend am Wochenende ...
Dass da nicht der eine oder andere Euro mehr ausgegeben wird als bei der bestehenden strikten Regelung, braucht mir keiner weiß machen.
Natürlich ist der Umsatz deutlich niedriger am Sonntag vormittag, als am Samstag vormittag, aber die Möglichkeit machts.
Dass es sich dann stärker verteilt auf die langen Öffnungszeiten ist auch klar - aber es ist ja nicht so, dass die Deutschen kein Geld hätten, welches sie nicht auszugeben bereit sind ... _________________ Grüße
mb1
Prophet Mohammed:
"Ein für den Wissenserwerb verbrachter Tag ist Gott lieber als 100 Kriege für Gott." |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 12 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 20:26 Titel: |
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Dass da nicht der eine oder andere Euro mehr ausgegeben wird als bei der bestehenden strikten Regelung,
.. mit der Betonung auf eine oder andere Euro
Macht den Bock ned fett. Die Erfahrung mit den bereits gelockerten Öffnungszeiten zeigt es doch. Die Kauf- und Consumerzurückhaltung gründet sich doch nicht darauf das es keine Möglichkeiten gäbe Geld los zu werden. Sie begründet sich in der wirtschaftlichen Gesamtlage und darin das z.Z. keiner Vertrauen oder Perspektiven sieht. Die Kohle also lieber zusammen hält. Zumindest diejenigen welche noch Kohle haben - die anderen interessieren die Ladenöffnungszeit mal schon gar ned. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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mb1 
Anmeldungsdatum: 06.06.2001 Beiträge: 3708 Wohnort: München
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Beitrag 13 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 20:40 Titel: |
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Zitat: | mit der Betonung auf eine oder andere Euro
Macht den Bock ned fett. |
Der Unternehmer, der die Einstellung hat, braucht ihn auch nicht ...
Natürlich ist der Umsatz/Gewinn pro Stunde nicht mit den bisherigen Zeiten zu vergleichen.
Ich schaue mir Möbel nunmal lieber am Sonntag stressfrei an (als Sa vormittag). Von Mo-Fr bleibt mir nur wenig Zeit dafür.
Und ich möchte dann auch am Sonntag kaufen können.
Eine Konsumentenhaltung kann sich auch schnell wieder ändern.
Und seien wir ehrlich, in Zeiten, wo es uns gut geht werden wir doch nie etwas ändern (warum auch ist da die fatale Einstellung).
Dann sollten wir doch wenigstens in weniger guten Zeiten was unternehmen.
Man kann aber immer sagen: warum, das bringt doch auch nix ?
Trotz allem brauchen wir nicht Reglementierung, sondern Liberalisierung ... _________________ Grüße
mb1
Prophet Mohammed:
"Ein für den Wissenserwerb verbrachter Tag ist Gott lieber als 100 Kriege für Gott." |
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Scipio 
Anmeldungsdatum: 29.12.2002 Beiträge: 852
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Beitrag 14 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 21:50 Titel: |
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Zitat: | Man kann aber immer sagen: warum, das bringt doch auch nix ? |
Das wäre dann Helmuts Rolle in unseren "Debatten".
Ich rede an der Sache vorbei? Hmm? Glaube ich kaum. Bei Dienstleistungen geht es - wie ich sagte - vor allem um Komfort. "Der Deutsche" im Allgemeinen pfeift aber lieber auf Dienstleistungen (daher auch das Wort Servicewüste...). Do it yourself ist da angesagt, auch wenn beim Klempnern die Wohnung überflutet wird, man vom Dach fällt oder beim Hämmern lauter blaue Finger bekommt... finden sich genug Beispiele.
Aber zurück zum Komfort: Zu beliebiger Zeit einzukaufen ist eben Komfort. Es gibt keine ernsthafte Begründung für die lächerlichen Beschränkungen. Die Haupt-Zeiten, in denen eingekauft würde, würden sich nach der ersten Euphorie (Sonntags-Shopping) schnell wieder einpendeln. Außerdem müssten wohl wirklich mehr Verkäufer(innen) eingestellt werden... => Arbeitsplätze. Das macht die Waren zwar teurer, aber das macht den Kohl auch nicht fettig, nicht wahr?  _________________ News, Guides, Tools zum Thema Audio/Video
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 15 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 21:58 Titel: |
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müssten wohl wirklich mehr Verkäufer(innen) eingestellt werden
Nein. Macht kein Mensch. Das wird intern umverteilt. Du glaubst doch ned im ernst um 21 Uhr noch im Kaufhaus die volle Belegschaft anzutreffen ?
Hab ich es denn ned deutlich gesagt ? Mir ist es voll wurst ob die Öffnungszeiten geändert werden oder ned. Ich sage nur das die Hoffnungen auf mehr Arbeitsplätze (das gar noch in nennenswertem Umfang) leere Versprechungen sind die weder zu halten noch zu begründen sind. Das ist ein Nebenkriegsschauplatz mit fast 0-Relevanz ! _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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Holgers_inaktiv 
Anmeldungsdatum: 10.02.2002 Beiträge: 0 Wohnort: Köln
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Beitrag 16 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 22:07 Titel: |
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Ausnahmsweise muss ich Scipio mal grösstenteils Recht geben; Helmut was Du da sagst ist wirklich ne Milchmädchenrechnung ...
Wir leben in Zeiten einer Deflationsgefahr, d.h. Preise sinken und deshalb Kaufzurückhaltung (jeder glaubt es wird noch billiger) und deshalb sinkende Beschäftigung (rückläufiger Absatz, Entlassungen) und noch mehr sinkende Kaufkraftnachfrage ..... Teufelkreis (zugegeben sehr verkürzt, aber wer mag, kann ja google bemühen für ne mehrwörtrige Erklärung).
Ladenöffnungszeitfreigabe ist da ein probates Mittel (nur eins) um gegenzusteuern, natürlich aber kein Allheilmittel. Das Gewerkschaften das nicht gern sehen (zumindest die heutigen, kann ich gut verstehen).
Längere Ladenschlusszeiten würden zumindest einen höheren Bedarf an bereitzustellenden Arbeitskräften (aufgrund Tarifarbeitszeiten) bewirken. Das dadurch Preise steigen ist durchaus ein gewünschter Nebeneffekt (niemand würde sich wohl heutzutage darüber aufregen, wenn wir wirklich ne Teuerungsrate von 2 % hätten).
Mal sehen, wie sich die Diskussion hier weiter entwickelt ...... |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 17 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 22:21 Titel: |
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Anderst erklärt:
Wenn Du in einem Boot sitzt das leck geschlagen ist und Dir das Wasser bis zum Halse steht. Was würdest Du machen ? Einen Teelöffel nehmen und Wasser schöpfen, einen Eimer, die Pumpe anwerfen oder gar nach dem Leck suchen und abdichten ?
Zur Zeit habe ich das Gefühl das dem Kapitän und der Mannschaft nix mehr einfällt und nun den Passagieren einzureden versuchen das die Teelöffenmethode die Rettung bringt. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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Scipio 
Anmeldungsdatum: 29.12.2002 Beiträge: 852
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Beitrag 18 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 22:30 Titel: |
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Nun ja, solange alle so positiv denken wie unser Helmut, wird es wohl weiter "bergab" gehen. Denn wir kümmern uns nur um Nebenkriegsschauplätze... bald nagen wir alle am Hungertuch... nur komisch, dass die Parkplätze trotzdem immer und immer knapper werden.
Das Boot ist noch weit entfernt davon zu kentern... das muss man den Leuten sagen. Man braucht zwar nichts schön zu färben, dass die "Renten sicher" wären, aber dieses ständige Gejammer ist doch auch nicht das Wahre?! Berufs-Pessimisten gibt's in .de ja fast 80 Mio.
Und nochmal für den Helmut: Worin bestünde denn die "Pumpe"? Und welches "Leck" gibt es denn abzudichten? Es hat quasi jemand mit einer Schrotflinte auf das Boot geschossen! Es gibt nicht DAS Leck, sondern viele. Ich verstehe nicht, wie/warum du es immer auf DAS WESENTLICHE reduzieren willst?
Wo würdest du denn ansetzen? Du redest immer alles klein - worin besteht denn das Stopfen des Lecks? Welche "Eimer" und "Pumpen" empfiehlst du denn? Dienstleistung ist ja nix - sollen alle in Farbriken gehen und *industriell* so wie du es dir vorstellst arbeiten? Oder wie willst du wieder Land gewinnen?
Zuletzt bearbeitet von Scipio _________________ News, Guides, Tools zum Thema Audio/Video
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Tsunami 
Anmeldungsdatum: 12.02.2002 Beiträge: 1759
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Beitrag 19 - Verfasst am: Di Jun 17, 2003 22:41 Titel: |
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Zitat: |
oder gar nach dem Leck suchen und abdichten ?
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Das 'Leck' ist kein 'Leck' im herkömmlichen Sinne, sondern ein Mangel im System des Kapitalismus, die Ursachen sind eigentlich gefunden, aber werden geschützt von der derzeit herrschenden Klasse.
Volkswirtschaftler sagen schon seit langem, das man eine Vermögenssteuer und weniger Regulierung braucht, weil sonst zwangsläufig das Geld von unten nach oben umverteilt wird.
In Deutschland ist eine Vermögenssteuer angeblich nicht mit dem Grundgesetz vereinbar (ich frage mich immer noch warum) , in Dänemark und auch anderswo ist sie aber Realität und keiner beschwert sich oder wandert aus oder bunkert sein Vermögen in einem anderen Land.
Es gibt hier in Deutschland ein paar Menschen, die haben umgerechnet weit über 100.000 Euro Stundenlohn (obwohl diese selbstverständlich nicht nach Stunde bezahlt werden).
Eine Vermögenssteuer würde diesen Menschen nicht verhungern lassen, aber ein 'bißchen' Kapital würde in die Volkswirtschaft zurückfliessen, anstatt gebunkert zu werden.
Meiner Meinung nach sollte man die Ladenöffnungszeiten völlig freigeben und die Händler selber entscheiden lassen.
Steuern sollten wirklich alle bezahlen und rein fiktive Verluste nicht absetzen können.
Wenn man Feiertage streicht, dann sinkt die Motivation und die Produktivität.
Das Geld ist weiterhin vorhanden, nur eben hauptsächlich in den Händen von ein paar wenigen Superreichen und von Banken und Versicherungen, die gezwungen sind, extrem hohe Rücklagen zu bilden und dieses Kapital aus dem Umlauf abzusaugen.
In den letzen paar Monaten gab es auch immer wieder ein paar Testballons von Seiten irgendwelcher Kommissionen, die neue Horrorszenarien aufgemalt hatten, obwohl sie dazu gar nicht ermächtigt worden sind.
Diese Kommissionen sollten eigentlich diese Szenarien ausarbeiten, der Regierung Vorschläge unterbreiten und ansonsten das Maul halten.
Irgendein Mitglied dieser Kommissionen kann aber immer wieder mal die Schnauze nicht halten und verkündet auf eigene Kappe, was möglich wäre und verschreckt so die Bevölkerung, die immer neue Ausgaben auf sich zukommen sieht und aus lauter Angst einfach ihr Geld beisammen zu halten versucht.
Den Zweck dieser Panikmache verstehe ich noch nicht so recht, falls überhaupt eine gewollte Absicht dahintersteckt. |
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