Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 0 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 0:06 Titel: |
 |
|
Schöne gute Nacht!
Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, meine kleine Filmfabrik zumindest nebenberuflich zu kommerzialisieren.
Da sollen aber Gott bewahre keine "Independence Days" II oder ähnlich aufwendiges rauskommen, sondern eher kleinere Produktionen wie Werbe- und Imagefilme für lokale Firmen oder Aufzeichnungen von z. B. Hochzeiten oder Betriebsfesten. Kurz, halt alles, wo ein hauptberuflicher Profi zu teuer und Opa zu ungeschickt ist.
Nun meine Frage: hat schon jemand mit genannter Hobby-Kommerzialisierung Erfahrung und kann mir Tipps geben, damit ich mich größtenteils auf den Pfaden der diversen Gesetze bewege?
Mein Interesse zielt vor allem dahin, was ich zum Beispiel beim Drehen (Drehgenehmigung, was ist das?) oder bei der Nachvertonen (Musiklizenzen? GEMA?) oder der Aufführung (es wird auch eine "OskaR-Verleihung" geplant) beachten? _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
|
Beitrag 1 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 10:36 Titel: |
 |
|
@ HYFI
Wenn Du sowas machen willst gibt es viele Haken und Ösen. Eine davon ist: Was willst Du den damit verdienen. M.E. ein Butterbrot gemessen am Aufwand (wenn Du es gut machst).
Es gibt jede Menge Hobbykünstler die solche "Dienste" anbieten - fast alles ist Murks. Geht man vom "Hobby" weg - muß man sich an anderen Kriterien messen lassen. Diese muß man erst mal erfüllen - was so einfach nicht ist.
kleinere Produktionen wie Werbe- und Imagefilme für lokale Firmen .. ist z.B. sowas. Aber glaube ja nicht das man sowas mit "links" machen kann. Im Grunde wirst Du mit Deinem Werk doch an den kommerzillen Studios gemessen. Und da kommt man nie drann. Ich habe sowas schon gemacht und mache es gelegentlich - (nicht FILMEN - nur Schnitt und DVD-Authoren) - und der Aufwand ist letztlich doch beträchtlich. Geht nur wenn von vornherein die Bedingungen klar sind.
Die rechliche Lage kann man auf einen Nenner bringen:
Alles Material was Du verwendest muß Dir sein oder gekauft bzw. Rechte Fremder müssen abgegolten sein. Das ist in jedem einzelfall ( ob Filmcips oder Musik ) zu prüfen. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 2 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 13:07 Titel: |
 |
|
Danke Helmut.
Ich meine, an den großen Studios gemessen zu werden - ist ja nicht so schlimm. Das gibt einem doch enormen *piep*, aus dem vorhandenen das Beste zu machen.
Direkt reich werden will ich damit nicht, dafür ist mein Einzugsgebiet dann doch zu klein. Es soll ja eben nur für kleinere "Billig"-Produktionen reichen. Die müssen ja nicht gezwungenermaßen billig aussehen. Mit Improvisation od. ähnl. ist m. M. nach schon einiges zu erreichen.
Wie gesagt, wenn die Kosten wieder reinkommen und vielleicht das eine oder andere Videoequipment mit abfällt ist der Zweck schon erreicht.
Schildere bitte einmal die anderen Haken und Ösen genauer. Worüber könnte ich abgesehen von den Rechten anderer noch stolpern? Wenn du es schon einmal versucht hast, warum hast du es wieder aufgegeben?
Ein leidiges Thema sind ja die Musik und die Soundeffekte. Hier im Forum wurden zwar schon Links zu auch gewerblich kostenfreien Musikseiten genannt. Ich habe mich aber einmal mit "sonoton" in Verbindung gesetzt und auch prompt ein CD-Packet bekommen.
Hat jemand mit dieser Firma Erfahrung oder mit ähnlichen Lizensierungs-Unternehmen und kann Tipps geben?
Und wozu und wann brauche ich eine behördliche Drehgenehmigung?
MfG
Hyfi
Zuletzt bearbeitet von HYFI am April. 13 2002,13:11 _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
cool  V.I.P. Lästerexperte

Anmeldungsdatum: 15.08.2001 Beiträge: 53491
|
Beitrag 3 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 13:32 Titel: |
 |
|
Ich will niemanden den Wind aus den Segeln nehmen, aber es erinnert mich stark an einen (vor Jahren), der kaufte sich eine teure Spiegelreflex und stöhnte nachher: Wo bekomme ich gut bezahlte Aufträge, damit ich die Kosten für meine Spiegelreflex wieder reinbekomme?
Tja, wenn man danach FRAGEN muss ... hat man schon verloren!
Zudem sollte man wissen: Hobby kostet Geld. Hat mans nicht, sollte man Briefmarkensammeln (vielleicht ist dann mal eine Blaue Mauritius drunter )
Nochwas ... wegen rechtlicher Grundlagen:
Ich habe vor etlichen Jahren einen Scanner-Test geschrieben und nebst eigenen Bildern einen Donald-Duck-Teil eingescannt. Nach der Veröffentlichung (waren etwa 6 cm2, sollte bloss die Rasterung zeigen) kam der Anschiess vom Rechtsanwalt des Mickymausheftl-Verlages, ich hätte dies gefälligst zu unterlassen!
Zuletzt bearbeitet von cool am April. 13 2002,13:41 _________________
Wenn ich all mein Equipment aufzählen täte, ist die Seite vollgemüllt. |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 4 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 14:57 Titel: |
 |
|
Ich will nicht Geld verdienen, um mein Hobby zu finanzieren, sondern ich will etwas Filmen und damit vielleicht die eine oder andere Mark (oder einen Euro, je nach aktueller Währung) verdienen.
Das ganze Equipment ist ja schon da ... es geht also mehr darum
a) Spass haben
b) Hobby nachgehen, dafür
c) Anerkennung erhalten (tut meinem Ego sicher gut ) und
d) bei Auftragswerken eine kleine Aufwandsentschädigung zu erhalten.
Das mache ich jetzt schon seit ca. 2einhalb Jahren so. Nun habe ich auch gerade einiges über Betriebswirtschaft gelernt und das macht auch unheimlichen Spass.
-> Warum nicht beides verbinden? Immerhin bin ich ja hauptberuflich in einem anderen Feld tätig, mein Arbeitgeber hat's mir erlaubt und leben muss ich davon auch nicht.
Meine Intentionen sind also Gott bewahre nicht "Ich brauche jetzt unbedingt zur Refinanzierung einige Aufträge sonst find ich dass Sch*** und hör' auf..." Dazu ist mir mein Hobby zu lieb.
[Irgendwann muss ich mal üben, mich kürzer zu fassen...]
MfG
Hyfi
PS: Das mit dem Donald-Duck-Bild fällt sicher in Kerbe, die Helmut mit dem Besitz der nötigen Rechte meinte. Da hast du sicher noch Glück gehabt, das der Rechtsanwalt nicht gleich ein paar Geldscheine sehen wollte, oder wollte er doch?
Ich habe einmal irgendwo als Randnotiz gelesen, dass selbst das Geburtstags-Standard-Lied "Happy Birthday" [wohlgemerkt nicht das von Stevie Wonder] jemanden hat, der, wenn es in einem Film auch nur von den Darstellern gesungen wird, einiges an besagten Scheinen sehen möchte...
Wenn ich mich recht erinnere war das ... ich find's nicht mehr. Aber hier gibt es was Interessantes über dieses Thema...
Zuletzt bearbeitet von HYFI am April. 13 2002,15:36 _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
|
Beitrag 5 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 15:12 Titel: |
 |
|
Ich kann nicht beurteilen WIE GUT Du bist, was Deine Hardwareausstattung taugt usw. Deshalb kann ich nur ganz allgemein was sagen.
Da ich ja ein Comptergeschäfte betreibe kommt es in dem Rahmen mal vor kleiner Auftragsarbeiten in der Richtung zu machen. Die Filme selbst kommen dabei meistens schon als Vorlage von Profistudios. Es geht dann in der Regel um das neu scheiden und daraus ne Präsentation auf VCD / SVCD oder DVD zu machen. Was ich da jedoch sehe - von Profis gemacht - läßt mich dann gaaaaaaaanz klein werden. NIE würde ich mich trauen nur im entferntesten dagen anstinken zu wollen ! Die würden mich mit Recht auslachen. (Dafür können die eben keinen Windosserver installieren)
Nur ein Beispiel: Werbefilm anläßlich des Börsenganges einer Firma. Fimmaterial von Profis vorhanden - wurde nur neu aragiert und sollte ne PC-geeignete VCD draus werden. Habe ich auch ganz gut hinbekommen. Nun der Ton: Alle Versuche einen anhörbaren Kommentar zu machen scheiterten kläglich. Am Ende wurde ein Prof-Sprecher beaufftragt der den Kommentar gesprochen hat. Das wars dann ! Weiter die Filmmusik - wurde von meinem Schwiegersohn der das BERUFLICH macht auf den geschnittenen Film hin komponiert - das passte dann ! Alles andere ist einfach Murks - und zwar so, daß es auch einem unbedarften Kunden aufgefallen wäre. Ist nix mit irgendwo einen Musikclip laden und reinpappen.
DAS kannste bei dem OnkelKurthatGeburstagsfilm machen. Aber genau an der Sorte Filme - verhungerst Du. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 6 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 15:49 Titel: |
 |
|
Oh. Hm.
Schon klar, das da jemand mit fundierter Ausbildung und Erfahrung weitreichende Vorteile besitzt.
Da wirft sich dann gleich eine andere Frage auf: Wonach beurteilt man, ob ein Film bzw. das Material sehr gut, gut oder nur amateurhaft ist?
Machst du das z. B. nur an der Bildqualität fest, oder auch an der Kameraführung, den Einstellungen u. a.?
Ich denke, es kommt immer auf das Gesamtbild an: z. B. bei einen Kurzfilm:
- ist es ein interessantes Thema?
- sind neue Ideen drinnen?
- stimmt die Bild-/Tonqualität zumindest soweit, das es nicht mehr wehtut (an Profigerät und deren Qualität komme ich ganz sicher nicht heran)
- ist alles ordentlich arrangiert?
Es muss Spass machen den Film zu schauen.
Wenn ich zum Beispiel bei uns in der Region in das Lokalfernsehen schaue, nehme ich mir einfach mal die Arroganz heraus ( ;) ) und behaupte, dass ich das mindestens genausogut hinbekomme. Pappa Bravo 80 wird mir da sicher zustimmen.
Aber mich jetzt bitte nicht für ein Arschloch halten, ich bin ein ganz Lieber... ;)
Und wie gesagt, von den Filmen will ich ja nicht leben. Meinen Hunger stille ich hauptberuflich woanders...
mfg
Hyfi _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
cool  V.I.P. Lästerexperte

Anmeldungsdatum: 15.08.2001 Beiträge: 53491
|
Beitrag 7 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 17:41 Titel: |
 |
|
Ich glaube, Hobby sollte man Hobby belassen.
Sonst muss man das Hobby zum Fulltimejob machen - das ist ideal, wird aber oft mit Seufzen und Zähneknirschen vor sich gehen.
Die erwartete Anerkennung bei "so nebenbei halber Profi" wird wohl ausbleiben, man muss einsehen, dass einiges Mehr im Profitum steckt als "das kann ich auch".
Bei Profi gehts um Termine, Geld, Frust, Zeitdruck, Zaster, hohe Initialkosten ... alles andere als Vergnügen. Sowas verleidet schnell - bitter wirds, wenn man davon leben muss.
Dann lieber so nebenbei was machen, gegen kleines Honorar und grosse Anerkennung - aber vielleicht meinst du ja das. Die Suche nach GEMA-freier Musik lässt eher darauf schliessen  _________________
Wenn ich all mein Equipment aufzählen täte, ist die Seite vollgemüllt. |
|
 |
CPG 
Anmeldungsdatum: 22.11.2001 Beiträge: 109
|
Beitrag 8 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 18:15 Titel: |
 |
|
Moin,
Du schreibst selbst, dass Du an Profi-Qualität nicht herankommst. Das ist es dann wohl auch schon! Gerade bei Image-Filmen wird großer Wert auf Profi-Qualität gelegt. Die Ausrüstung und der Aufwand (Personal) werden für einen Hobby-Filmer wohl auch unbezahlbar sein.
Es kommt eben nicht nur darauf an, dass die Qualität "so gut ist, dass es nicht wehtut", sondern dass es handwerklich und künstlerisch vollkommen in Ordnung ist. Dazu benötigt man in der Regel sogar mehrere Profis, Helmut hat es schon angesprochen. (Aufnahme, Beleuchtung, Ton, Schnitt, Nachvertonung usw.)
Eine Möglichkeit wäre jedoch, "zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein" und von aktuellen Ereignissen eine Art Reportage zu machen. Wenn man das das "Glück" hat, als einziger da zu sein, wird einem die etwas mangelnde Qualität schnell nachgesehen.
Weiterhin setzt Dein Wunsch voraus, dass Du auf sehr gutes Handwerkszeug zurückgreifen kannst, das ganz einfach funktioniert, denn Du wirst mit der eigentlichen Arbeit zu tun haben und keine Zeit haben, irgendwelche Einstellungen oder Codecs auszuprobieren...
Gruß und viel Erfolg
CPG |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 9 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 18:18 Titel: |
 |
|
@Cool
Ja, das kommt der Sache schon näher. Nebenbei und etwas Geld bekommen.
Deinen Worten nach glaube ich fast, du hast es auch schon mal ausprobiert?
Aber ich glaube, wir sind leicht vom Kurs abgekommen... Meine eigentliche Frage war ja, welche rechtlichen Fallstricke einem in den Weg gelegt werden können. Den größten, den der Rechte an verwendeter Musik und hinzugezogenem Bildmaterial, haben wir glaube ich zum Teil geklärt.
Wer hat schon einmal Kontakt mit "sonoton"?
Und gibt es ausser dem eventuell mangelnden finanziellen Anreiz noch andere Stolpersteine?
MfG
Hyfi _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 10 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 18:31 Titel: |
 |
|
@CPG
Das mit den Reportagen wäre natürlich eine Möglichkeit, die sich aber wegen der Nebenberuflichkeit meines Vorhabens sicher weniger lohnt. Muss ja auch meine Brötchen normal von morgens bis abends verdienen .
In Punkto Qualität haben wir Bewertungsstandards noch nicht klar definiert.
Bildqualität? Da haben moderne Digitalkameras m. M. nach eigentlich keinen allzu großen Aufholbedarf mehr.
Gestaltung und Montage? Da könnte man sich ja auf etwas Erfahrung und Gespür verlassen.
Beleuchtung, Ton und all die Sachen, die bisher von mir eher stiefmütterlich behandelt wurden... Da liegt des Pudels wahrer Kern.
Als One-Man-Company muss man ja gezwungenermaßen alles selbst machen. Aber liegt nicht gerade darin ein gewisser Reiz? Wie sagte einmal ein Kollege von mir: Der Mensch wächst an seinen Aufgaben.
Also: Versuch macht kluch.
Aber: Was nützt mir eine Drehgenehmigung? Haben wir hier irgendwo einen Rechtsanwalt mit einer dahingehenden Spezialisierung ? _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
CPG 
Anmeldungsdatum: 22.11.2001 Beiträge: 109
|
Beitrag 11 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 18:41 Titel: |
 |
|
Das Recht am eigenen Bild könnte sich auch zu einem Stolperstein entwickeln. ... oder man hat einen großen Freundeskreis, der bereit ist, als Schauspieler einzuspringen.
... und nochmal zur Qualität
als One-Man-Crew kannst Du es nicht schaffen!
Guck Dir mal in den 3. Programmen "Land und Leute" -Reportagen an. Da siehst Du schon, mit was für einem Team die allein schon unterwegs sind, von der Nachbearbeitung ganz zu schweigen.
... und auch, wenn mich die Inhalte oft nicht begeistern - die rein filmische Qualität ist nicht schlecht... und mit einem ganz normalen Digi-Camcorder nicht zu ereichen. |
|
 |
cool  V.I.P. Lästerexperte

Anmeldungsdatum: 15.08.2001 Beiträge: 53491
|
Beitrag 12 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 20:40 Titel: |
 |
|
Betrifft Drehgenehmigung ... da war vor einiger Zeit im TV ein Bericht ... unglaublich, was man wegen einem Ar...film in Bewegung setzen muss, wieviele Behördenwege man gehen muss, wieviele Abgaben man zahlen muss, das schafft ein Einzelner NIE .. und dann kriegst eine halbe Stunde von 16.30-17 Uhr.
Und wehe, du zündest beim Filmen etwas an (ausser einer Zigarette ..), dann kannst den Behördenweg verdreifachen!
Nö, vergiss Drehgenehmigungen, wenn du nicht in einer geschlossenen Anstalt landen willst! _________________
Wenn ich all mein Equipment aufzählen täte, ist die Seite vollgemüllt. |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 13 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 23:53 Titel: |
 |
|
Hm. Das nimmt einem zwar schon die Motivation, aber es sind berechtigte Einwürfe.
Wäre es also besser, neben dem Berufsleben einfach in der Richtung etwas nebenher zu studieren? Bzw. einmal versuchen, in die "Profi-Welt" hineinzuschnuppern und dann vielleicht dort eine Haltestelle zum Einsteigen zu finden?
Dazu wären ja Teilnahmen an Filmdrehs teilweise optimal. Man erfährt zwar nix über Pre- und Postproduction im Profi-Lager, aber die werden sicher auch beim Drehen andere Prozeduren verwenden...
Kennt Ihr da Möglichkeiten, das Ganze über diesen kleinen Umweg anzugehen?
mfg
Hyfi _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 14 - Verfasst am: Sa Apr 13, 2002 23:55 Titel: |
 |
|
Um nochmal auf die Qualität zu sprechen zu kommen. Woran misst sich für euch subjektiv die Qualität eines Films/Fernsehbeitrags? _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
Hans Juergen  Gast
|
Beitrag 15 - Verfasst am: So Apr 14, 2002 9:43 Titel: |
 |
|
Hallo HYFI,
die Qualität fängt für mich bei der Ausleuchtung an. Es ist kein Problem, die guten Aufnahmen eines Urlaubsfilms zu einem guten Video zusammenzufügen. Wenn du aber unter bestimmten Umständen drehen musst kommen die Probleme sehr schnell und meistens gehen sie gleich ins Geld. Versuche einfach einmal einen Film nach einem vorgegebenen Thema zu drehen, und zwar nicht bei Sonnenschein im Freien. Dann wirst du sehr schenll merken, was du mit deiner Cam alles machen kannst.
Wenn das klappt, solltest du dir den Ton vornehmen, denn der stellt für mich ein recht großes Problem dar, was aber auch mit Geld wieder gelöst werden kann.
Wenn du dann die Technik beherrscht muss noch die Fähigkeit des Einzelnen dazukommen einen Film so zu gestalten, dass andere ihn auch sehen wollen.
Gruß
Hans Juergen |
|
 |
Angelika 

Anmeldungsdatum: 15.05.2001 Beiträge: 6226 Wohnort: München
|
|
 |
CPG 
Anmeldungsdatum: 22.11.2001 Beiträge: 109
|
Beitrag 17 - Verfasst am: So Apr 14, 2002 10:52 Titel: |
 |
|
Moin HYFI,
neben der perfekten Aufnahme in Hinblick auf Ausleuchtung, Schärfe und Tonanpassung sollte auch noch Raum für überraschende Effekte sein. Das bedeutet für mich, mindestens mit zwei oder drei Kameras zu filmen. Nehmen wir mal einen Mitschnitt einer Musikdarbietung. Ich bin der Meinung, da brauchst Du 1-2 Kameras für das "Gesamtbild", je nach Größe der ganzen Angelegenheit und 1-2 Kameras, die Besonderheiten einfangen, die später eingemischt werden.
Es ist schon ein Unterschied, ob Du allein mit einer Kamera filmst, auch noch dem Gesamtgeschehen folgen musst - und dann - wenn ein aufregendes Solo erscheint, mühselig schwenkst und heranzoomst - oder wenn die Aufgabenteilung jedem ermöglicht, das optimale herauszuholen.
Es hat schon seinen Grund, dass die Profis einen ganzen Stab von Mitarbeitern haben.
Grundsätzlich spricht noch eine Tatsache gegen eine nebenberufliche Tätigkeit: du bist durch den Hauptberuf sehr eingeschränkt. Du bist selten per Telefon selbst und direkt erreichbar, ganz zu schweigen von der persönlichen Anwesenheit in deinem Büro.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kunden einfach erwartem, dass das Büro werktags von 8-18 Uhr und länger erreichbar ist und dass sie auch mal vorbeikommen können, um etwas zu besprechen oder Material zu bringen/abzuholen.
Es wäre vielleicht für Dich besser, die Verbindung zu einer Agentur zu suchen, die manchmal zu viel Arbeit hat und freie Mitarbeiter sucht. Da würden viele der angesprochenen Probleme entfallen.
Gruß und schönen Sonntag |
|
 |
HYFI 

Anmeldungsdatum: 07.04.2002 Beiträge: 197 Wohnort: Delitzsch
|
Beitrag 18 - Verfasst am: So Apr 14, 2002 11:23 Titel: |
 |
|
Freie Mitarbeit... Das ist eine interessante Idee. Die würde wirklich einige Probleme lösen.
Und die Sache mit mehreren Kameras... jo, da habe ich schon leidige Erfahrungen sammeln können. Das genialste waren glaube ich 3 Kameras: eine Totale von hinten, fest auf Stativ. Die zweite auf der anderen Seite, näher und ebenfalls auf Stativ und dann Nummer 3, mit der bin ich rumgerannt. Da kommt schon Stress auf und vor allem nehmen sich die Darsteller auf der Bühne einfach die Freiheit, sich gar nicht um meine Bildkomposition zu scheren und laufen einfach dahin, wo sie wollen...
Nun ja, ich sehe schon. Entweder man steigt gleich richtig ein oder es lohnt sich nicht wirklich.
Ich denke mal, dass der Thread außer mich zum Nachdenken anzuregen auch noch einen anderen Sinn hatte: Die Sachen mit den Rechten an Musik oder dem Bild einer Person bei, wenn auch nur klitzekleiner, Veröffentlichung gelten ebenso für Hobbyfilmer wie für die ganz Großen des Kinos.
Da sollte man doch schon einige Vorsicht walten lassen, um eventuelle Nachzahlungen schon im Vorfeld auszuschließen.
Wenn noch jemand Anmerkungen hat, welche rechtlichen Grundlagen sowohl privat als auch beruflich bei der Filmerstellung beachtet werden sollten - unter meinem Beitrag ist noch Platz.
Ansonsten danke ich allen, die geantwortet haben und wünsche in voraueilendem Gehorsam schon mal frohe Weihnachten ;)
@ Hans Juergen: Wir wollen in nächster Zeit mal einen Film nach Vorgabe drehen. Es soll ein Horrorfilm werden, da ist ein Bekannter von mir unheimlicher Fan von. Da wird sich sicher einiges von dem zeigen, was du angesprochen hast. Hoffentlich gehts nicht zu sehr ins Geld...
Zuletzt bearbeitet von HYFI am April. 14 2002,11:27 _________________ ... und danke für den Fisch. Viele Grüße aus der sächsischen Provinz!
HYFI |
|
 |
cool  V.I.P. Lästerexperte

Anmeldungsdatum: 15.08.2001 Beiträge: 53491
|
Beitrag 19 - Verfasst am: So Apr 14, 2002 12:23 Titel: |
 |
|
Woran misst sich für euch subjektiv die Qualität eines Films/Fernsehbeitrags?
Schon der "Vorspann" oder die "Zeitkiller" im TV sind heutzutage klar von den Insassen von Nervenheilanstalten produziert.
Da ich selten TV gucke, drehe ich dann die Kiste ab oder schalte um. Diese Vorspänne (speziell auch Sport) sind nerventötende Gehirnwäsche, man beachte Musikvideos! Die sind auf vollblöde Teenies konzipiert, gemeingefährlich, da resthirnzerstörend!
Zum Glück gibt es noch "vernünftige" Sender ... und lieber eine Uhr als Zeitvertreib als dieser Nervenkrieg ohne Senfgas.
Die Idee von Angelika - freier Mitarbeiter - ist wohl die beste (in deinem Fall). Entbindet dich von hohen Unkosten, gibt dir die Möglichkeiten, dich zu entfalten, musst nicht jeden Sch... machen. Kannst allmählich reinwachsen ohne es fulltime zu machen (was vermutlich schiefgehen würde).
Es soll ein Horrorfilm werden
Da empfiehlt sich als Einstieg eine Parlamentsdebatte!
Professionelle Akteure (Laiendarsteller würden im Grab rotieren) und feingeschliffene Sprache (äääähh, ööööh, öööömm, ...), dem Proletenniveau gut angepasst! Charakterköpfe!
Deinen Worten nach glaube ich fast, du hast es auch schon mal ausprobiert?
Anekdote on
Ich war noch ein rechter Knirps (gerade aus dem Bettnässeralter raus, wusste noch nicht so richtig, was Mädels sind - bloss so vom Doktorspielen mit der Nachbarstochter) und hatte voller Stolz meine erste Kamera in der Hand (nach ersten Versuchen auf geliehenen Vorkriegsmodellen ). Und knipste begeistert bei einer feierlichen Eröffnung (mit Bürgermeister, Ehrenplätzen, Fahnen, usw.).
Da kam die Chefin von der Lokalzeitung auf mich zu und fragte, ob ich ihr meinen (belichteten) Film verkaufen würde, weil der Lokalreporter/-fotograf nicht erschienen war. Und damit hatte ich meinen ersten Auftrag (es war auch der letzte) und 50% meiner hartersparten Kamera herinnen.
Meine häufigsten Bilder würden auch dem Playboy zu Ehre gereichen - bei Platzierung in Lokalzeitungen aber eher Herzinfarkte bei der älteren Bevölkerung und einen steifen ... Hals bei der männlichen Leserschaft hervorrufen.
Zuletzt bearbeitet von cool am April. 14 2002,12:48 _________________
Wenn ich all mein Equipment aufzählen täte, ist die Seite vollgemüllt. |
|
 |
|